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about:design-for-conversations

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 ====== Design for Conversations ====== ====== Design for Conversations ======
  
-//Design for Conversations// ist ein Prinzip im Bereich Design, Innovation und Organisationsentwicklung, das sich auf die gezielte Gestaltung von Rahmenbedingungen, Formaten, Medien und Systemen konzentriertum echte, bedeutungsvolle Gespräche zu ermöglichenDer Fokus liegt daraufDialoge zu fördern, die Co-Kreation, LernenAustausch von Perspektiven und gemeinsames Verstehen ermöglichen.+//Design for Conversations// beschreibt die bewusste Gestaltung von Prozessen, Formaten und Kommunikationsstrukturendie darauf abzielen, bedeutungsvolle Gespräche und damit neue Bedeutungsräume zu eröffnenIm ursprünglichen Verständnis lag der Fokus auf dem Austausch von Perspektivengemeinsamer Sinnbildung und Co-Kreation. Gespräche werden nicht als bloßer Informationsaustausch verstandensondern als dynamische Prozesse, in denen neue Einsichten, gemeinsames Wissen und kollektives Verstehen entstehen. Designprojekte spielen in diesem Prozess eine zentrale Rolle, da sie gezielt als Konversationsstarter gestaltet werden können. Durch ihre Form, Symbolik oder Funktion stoßen sie Dialoge an, regen zur Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen an und eröffnen Räume für kritisches Denken und gemeinsames Handeln. Designer*innen übernehmen dabei nicht nur die Rolle kreativer Gestalter, sondern tragen eine gesellschaftliche Verantwortung: Sie schaffen Angebote, die Diskussion ermöglichen, neue Sichtweisen eröffnen und kollektive Lern- und Entwicklungsprozesse fördern. Die Gestaltung von Konversationen bedeutet somit, aktiv an der Formung gesellschaftlicher Diskurse mitzuwirken und Möglichkeiten für gemeinsames Sinnstiften zu schaffen.
  
-Design for Conversations geht davon ausdass viele Herausforderungen – sei es in Organisationen, gesellschaftlichen Transformationsprozessen oder Innovationsvorhaben – nicht allein durch klassische Informationsvermittlung gelöst werden könnenTragfähige Lösungenneue Ideen oder geteiltes Verständnis entstehen vor allem durch strukturierteoffene und kreative Gespräche zwischen Menschen oder auch zwischen Mensch und System.+In der heutigen Entwicklung wird der Begriff zunehmend auch im Kontext von KI und technologiebasierter Interaktion verwendet. Hier beschreibt //Design for Conversations// die Gestaltung von Systemen wie SprachassistentenChatbots oder anderen dialogfähigen Interfaces, die sprachliche Kommunikation zwischen Mensch und Maschine ermöglichenAuch in diesem technologischen Anwendungsbereich steht der Aufbau und das Erweitern von Bedeutungsräumen im Mittelpunktallerdings bezogen auf die Fähigkeit technischer Systeme, menschliche Intentionen zu verstehenflexibel darauf zu reagieren und kooperative Dialoge zu unterstützen. ((Siehe auch folgende link Liste: [[https://www.pangaro.com/designing-for-conversation.html|Designing for Conversation]].))
  
-Ziel ist es, bewusst Räume zu gestalten, in denen Austausch nicht zufällig, sondern gezielt ermöglicht wirdDies umfasst die Gestaltung von Fragen, Moderationsmethoden, physischen oder virtuellen Umgebungen sowie die Auswahl von Materialien oder Impulsendie Gespräche initiierenvertiefen und produktiv halten können.+Beide Perspektiven verbindet die Auffassung, dass Konversation ein gestaltbarer, offener Prozess ist, in dem sich Bedeutung nicht statisch überträgt, sondern im Austausch selbst neu bildetOb zwischen Menschen oder im Zusammenspiel von Mensch und Technologie – es geht immer darumVerständigung zu ermöglichenneue Denk- und Handlungsräume zu eröffnen und gemeinsam Sinn zu schaffen
  
-Darüber hinaus wird jede Interaktion als eine Form von Konversation betrachtet, bei der es nicht um die einseitige Übertragung von Information geht, sondern um dynamische Prozesse der gegenseitigen Anpassung, des Lernens und des gemeinsamen Bedeutungsaufbaus. Systeme und Formate, die für Konversationen gestaltet werden, sollten reaktionsfähig, kontextsensitiv und lernfähig sein. 
  
-Zentrale Elemente von Design for Conversations sind Offenheit, Vertrauen, aktives Zuhören, Vielfalt an Perspektiven und eine Atmosphäre, die zum Mitdenken und Mitgestalten einlädt. Gut gestaltete Konversationen ermöglichen es, bestehendes Wissen zu hinterfragen, neue Bedeutungsräume zu eröffnen und kreative Lösungen entstehen zu lassen. +====== Beispielprojekte aus dem Produktdesign ======
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-Design for Conversations wird eingesetzt in Innovationsprozessen, in agilen Organisationen, in Transformationsprogrammen, in Bürgerbeteiligungsverfahren, in der Lehre sowie in der Gestaltung von Events, Workshops und Lernformaten. Es unterstützt nicht nur Wissensaustausch und Strategieentwicklung, sondern auch den Aufbau von Beziehungen, gemeinsamer Identität und neuer Handlungsfähigkeit. +
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-Siehe auch folgende link Liste: [[https://www.pangaro.com/designing-for-conversation.html|Designing for Conversation]]. +
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-====== Beispielprojekte von Design-Studierenden ======+
  
 Weiter unten werden die zwei Projekte LifeStraw und Foldscope als Beispiele für das Prinzip des Design for Conversations aufgeführt. Beide Projekte bieten durch ihre Gestaltung weit mehr als nur praktische Lösungen: Sie initiieren bedeutungsvolle Dialoge über gesellschaftliche Herausforderungen. LifeStraw ermöglicht nicht nur den Zugang zu sauberem Wasser in Krisenregionen, sondern regt auch Gespräche über globale Gerechtigkeit, Gesundheit und nachhaltige Entwicklung an. Durch seine einfache, intuitive Nutzung erleichtert es den Dialog innerhalb von Gemeinschaften und zwischen Hilfsorganisationen. Foldscope wiederum fördert wissenschaftlichen Austausch und Bildung, indem es mit einem nahezu kostenfreien, faltbaren Mikroskop Forschungs- und Lernprozesse überall auf der Welt ermöglicht. Es senkt die Schwelle zu naturwissenschaftlicher Beobachtung und schafft Räume für gemeinsames Entdecken, Fragenstellen und Lernen – zentrale Aspekte jeder echten Konversation. Beide Projekte zeigen, wie gezielte Gestaltung neue Kommunikationsräume öffnet, bestehendes Wissen herausfordert und gemeinsames Verstehen fördert. Sie verdeutlichen, dass gutes Design nicht nur Probleme löst, sondern Dialoge ermöglicht, die langfristig Veränderung und gemeinsames Lernen unterstützen. Weiter unten werden die zwei Projekte LifeStraw und Foldscope als Beispiele für das Prinzip des Design for Conversations aufgeführt. Beide Projekte bieten durch ihre Gestaltung weit mehr als nur praktische Lösungen: Sie initiieren bedeutungsvolle Dialoge über gesellschaftliche Herausforderungen. LifeStraw ermöglicht nicht nur den Zugang zu sauberem Wasser in Krisenregionen, sondern regt auch Gespräche über globale Gerechtigkeit, Gesundheit und nachhaltige Entwicklung an. Durch seine einfache, intuitive Nutzung erleichtert es den Dialog innerhalb von Gemeinschaften und zwischen Hilfsorganisationen. Foldscope wiederum fördert wissenschaftlichen Austausch und Bildung, indem es mit einem nahezu kostenfreien, faltbaren Mikroskop Forschungs- und Lernprozesse überall auf der Welt ermöglicht. Es senkt die Schwelle zu naturwissenschaftlicher Beobachtung und schafft Räume für gemeinsames Entdecken, Fragenstellen und Lernen – zentrale Aspekte jeder echten Konversation. Beide Projekte zeigen, wie gezielte Gestaltung neue Kommunikationsräume öffnet, bestehendes Wissen herausfordert und gemeinsames Verstehen fördert. Sie verdeutlichen, dass gutes Design nicht nur Probleme löst, sondern Dialoge ermöglicht, die langfristig Veränderung und gemeinsames Lernen unterstützen.
  
 ===== LifeStraw ====== ===== LifeStraw ======
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-[[https://www.lifestraw.com/|Offizielle LifeStraw-Webseite]]   
  
 LifeStraw wurde ursprünglich als Konzept im Rahmen der *Safe Water Initiative* entwickelt. Studierende und Ingenieure suchten gemeinsam nach Lösungen für den Zugang zu sauberem Trinkwasser. Das Konzept wurde später von der Firma Vestergaard übernommen und als globales Produkt zur Wasseraufbereitung weiterentwickelt. LifeStraw wurde ursprünglich als Konzept im Rahmen der *Safe Water Initiative* entwickelt. Studierende und Ingenieure suchten gemeinsam nach Lösungen für den Zugang zu sauberem Trinkwasser. Das Konzept wurde später von der Firma Vestergaard übernommen und als globales Produkt zur Wasseraufbereitung weiterentwickelt.
/var/www/vhosts/ct-lab.info/wiki.ct-lab.info/data/attic/about/design-for-conversations.1745918407.txt.gz · Last modified: by Felix Hardmood Beck