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+ | ====== Edward Tufte: The Cognitive Style of PowerPoint ====== | ||
+ | Edward R. Tufte kritisiert in seinem Essay **"The Cognitive Style of PowerPoint" | ||
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+ | PowerPoint zwinge Inhalte in eine rigide Hierarchie von Bulletpoints und Slides, fördere visuelle Dekoration statt Substanz und verhindere systematisches Denken. Besonders schädlich sei der Einsatz in Wissenschaft, | ||
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+ | Ein zentrales Beispiel für die problematischen Effekte von PowerPoint liefert laut Tufte die **Columbia-Katastrophe** vom 1. Februar 2003. Bei der Rückkehr des Space Shuttles kam es zum Absturz, nachdem bereits beim Start ein Teil des Außentanks ein Loch in den Hitzeschild des linken Flügels geschlagen hatte. Die interne Risikobewertung der NASA wurde u. a. mittels PowerPoint-Präsentationen kommuniziert. Tufte zeigt auf, dass genau diese Form der Darstellung – mit fragmentierten Bulletpoints, | ||
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+ | ===== PowerPoint und das Scheitern der Risikokommunikation bei Columbia ===== | ||
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+ | Tufte nennt mehrere Ursachen, warum PowerPoint in diesem Fall zur Verschleierung statt zur Aufklärung beitrug: | ||
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+ | * **Fragmentierung komplexer Inhalte**: Kritische technische Informationen wurden in unverbundene Stichpunkte zerlegt, sodass ihre logische Verknüpfung und Gewichtung verloren ging. | ||
+ | * **Hierarchische Gliederung**: | ||
+ | * **Visuelles Ablenkungspotenzial**: | ||
+ | * **Verzicht auf quantitative Darstellung**: | ||
+ | * **Verharmlosende Sprache**: Formulierungen wie »some damage is likely« unterschätzten das tatsächliche Gefahrenpotenzial – mit fatalen Folgen. | ||
+ | * **Mangel an kontextueller Tiefe**: Aussagen wurden nicht in Bezug zu früheren Vorfällen, Erfahrungswerten oder empirischen Modellen gesetzt. | ||
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+ | Tufte argumentiert, | ||
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+ | Er fordert stattdessen durchdachte, | ||
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+ | ===== Edward Tufte ===== | ||
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+ | Edward Rolf Tufte (*1942) ist ein US-amerikanischer Politikwissenschaftler, | ||
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+ | Bekannt wurde er durch seine Kritik an der oberflächlichen Visualisierung von Daten in modernen Medien und durch seine Forderung nach einer integren, inhaltsgetriebenen Informationsgestaltung. Er propagiert ein visuelles Denken, das dem Nutzer erlaubt, Zusammenhänge aus komplexen Datenlagen zu erkennen, ohne durch dekorative oder schematische Einschränkungen behindert zu werden. Seine Werke gelten als Standardliteratur für Designer, Journalisten, | ||
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+ | ===== Wichtige Buchpublikationen ===== | ||
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+ | * **The Visual Display of Quantitative Information** (1983) → Grundlagenwerk zur grafischen Darstellung statistischer Daten. | ||
+ | * **Envisioning Information** (1990) → Untersuchung zur Darstellung mehrdimensionaler Informationen. | ||
+ | * **Visual Explanations: | ||
+ | * **Beautiful Evidence** (2006) → Plädoyer für evidenzbasierte Argumentation in grafischer Form. | ||
+ | * **The Cognitive Style of PowerPoint** (2003) → Kritisches Essay zur Präsentationskultur und Softwarekritik. | ||
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+ | ===== Weiterführende Links ===== | ||
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