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+ | ===== Otl Aicher – Gestalter, Denker, Wegbereiter ===== | ||
+ | Otl Aicher (1922–1991) war einer der prägendsten Gestalter des 20. Jahrhunderts und gilt als Wegbereiter des modernen Kommunikations- und Corporate Designs. Sein Werk steht exemplarisch für die Verbindung von Gestaltung, Gesellschaftskritik und unternehmerischer Identität. | ||
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+ | Bereits in jungen Jahren positionierte sich Aicher politisch gegen den Nationalsozialismus, | ||
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+ | ==== Hochschule für Gestaltung Ulm (HfG Ulm) ==== | ||
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+ | 1953 gründete Aicher zusammen mit seiner Frau Inge Aicher-Scholl und Max Bill die Hochschule für Gestaltung Ulm. Die HfG war eine der international einflussreichsten Designhochschulen nach dem Bauhaus und verfolgte ein interdisziplinäres Curriculum, das Gestaltung, Technik, Wissenschaft und Gesellschaft verband. | ||
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+ | Aicher leitete dort die Abteilung Visuelle Kommunikation und setzte sich für ein rationales, systematisch aufgebautes Designverständnis ein, das nicht auf subjektivem Geschmack, sondern auf klaren Regeln und analytischen Prozessen beruhte. | ||
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+ | ==== Corporate Design und visuelle Systeme ==== | ||
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+ | Aicher war einer der ersten Gestalter, der Corporate Design als strategische Disziplin begriff. Er entwickelte Erscheinungsbilder, | ||
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+ | Zu seinen bekanntesten Arbeiten zählt das Erscheinungsbild der **Lufthansa** (ab 1962), das bis heute in seinen Grundzügen erhalten ist. Auch für **Braun** arbeitete er an der grafischen Klarheit der Markenkommunikation. | ||
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+ | Ein Meilenstein war das visuelle Erscheinungsbild der **Olympischen Spiele 1972 in München**, das bis heute als beispielhaft für internationales Design gilt. Aicher entwarf ein umfassendes Gestaltungssystem auf Basis eines Gitternetzes, | ||
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+ | Seine Piktogramme für die Sportarten setzten neue Standards für internationale, | ||
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+ | ==== Typografie und Schriftgestaltung ==== | ||
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+ | Neben seinen grafischen Arbeiten war Aicher auch als Typograf tätig. Er entwickelte unter anderem die Schrift **" | ||
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+ | Unabhängig von der Bewertung der Schrift zeigte sich darin Aichers Interesse an Grenzverschiebungen und der Suche nach neuen gestalterischen Ansätzen. | ||
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+ | ==== Haltung und Schriften ==== | ||
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+ | Aicher veröffentlichte zahlreiche Schriften, in denen er Design als kulturelle und gesellschaftliche Aufgabe reflektierte. Werke wie **„Die Welt als Entwurf“** zeigen seine Überzeugung, | ||
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+ | Er kritisierte Konsumverhalten, | ||
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+ | ==== Spätwerk und Tod ==== | ||
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+ | In den letzten Jahren seines Lebens arbeitete Aicher zunehmend als Berater und Autor. Er starb 1991 bei einem Verkehrsunfall an seinem Wohn- und Arbeitsort Rotis in Bayern, wo er ein interdisziplinäres Gestaltungsbüro betrieb. | ||
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+ | Sein Erbe lebt in vielen Bereichen des modernen Kommunikationsdesigns weiter – von der Corporate-Identity-Entwicklung über Piktogrammsysteme bis zur Leitsystemgestaltung. | ||
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+ | ==== Standardwerke ==== | ||
+ | ^ Titel ^ Erscheinungsjahr ^ Autor ^ Co-Autoren ^ | ||
+ | | Analog und Digital | 1991 | Otl Aicher | | | ||
+ | | Die Welt als Entwurf | 1991 | Otl Aicher | | | ||
+ | | Gehen in der Wüste | 1982 | Otl Aicher | Ernst Jünger | | ||
+ | | Otl Aicher: Designer. Typograf. Denker. | 2001 | Wilfried Nerdinger, Wilhelm Vossenkuhl (Hrsg.) | | |