====== Open Space ====== //Open Space// (auch: Open Space Technology, OST) ist ein partizipatives Großgruppenformat zur Selbstorganisation und kollektiven Themenbearbeitung. Es eignet sich besonders, wenn viele Menschen mit unterschiedlichen Perspektiven an komplexen Fragestellungen arbeiten wollen – ohne starre Agenda, aber mit klarer Struktur. ===== Prinzip ===== - Die Teilnehmenden bestimmen Inhalte und Ablauf selbst. - Jeder kann Themen vorschlagen, Diskussionen anstoßen oder sich frei bewegen. - Der Raum ist offen – sowohl physisch (mehrere Gesprächsinseln) als auch konzeptuell (alle Beiträge sind willkommen). - Der Prozess wird von wenigen klaren Regeln geleitet, nicht von einer Moderation im klassischen Sinn. ===== Grundregeln ===== - //Wer auch immer kommt, ist die richtige Person.// - //Was auch immer geschieht, ist das Einzige, was geschehen konnte.// - //Es beginnt, wenn die Zeit reif ist.// - //Vorbei ist vorbei – nicht vorbei ist nicht vorbei.// - //Gesetz der zwei Füße// => Jede*r geht dorthin, wo sie/er am meisten lernen oder beitragen kann. ===== Ablauf ===== - //Eröffnungskreis// => Begrüßung, Erklärung der Regeln und des Rahmens - //Themenbörse// => Teilnehmende schlagen eigene Session-Themen vor - //Sessionplanung// => Zeit-/Raumraster füllen (Marktplatzprinzip) - //Arbeitsphasen// => Parallele Sessions an verschiedenen Stationen - //Dokumentation// => Ergebnisse werden schriftlich oder digital festgehalten - //Abschlussrunde// => Reflexion, Würdigung, Ausblick ===== Einsatzbereiche ===== - Organisationsentwicklung, Strategie- und Changeprozesse - Hochschulen, Forschung und interdisziplinäre Innovationsprozesse - Netzwerktreffen, Community-Building - Barcamps und partizipative Konferenzen ===== Vorteile ===== - Hohe Motivation durch Selbstverantwortung - Flache Hierarchien und breite Beteiligung - Ermöglicht emergente Lösungen und Querdenken - Flexibles Format, auch in digitalen Varianten (z. B. mit Breakout-Räumen) ===== Voraussetzungen ===== - Offene Fragestellung und echter Gestaltungswille - Raum für Selbstorganisation und Ergebnisoffenheit - Vertrauen in Gruppenintelligenz statt zentraler Steuerung