===== Vorstellung: TouchDesigner ===== TouchDesigner ist eine visuelle Entwicklungsumgebung für die Erstellung von Echtzeit-Grafiksystemen, interaktiven Installationen und generativen Medienformaten. Das nodebasierte Interface verbindet gestalterisches Arbeiten mit programmierlogischen Prozessen und ist damit besonders geeignet für experimentelle, immersive und performative Anwendungen. ==== 1. Was ist TouchDesigner? ==== * Visuelle Echtzeit-Entwicklungsumgebung von Derivative (Kanada) * Kombination aus nodebasiertem Interface und Scripting mit Python * Zielgruppen: Medienkünstler\*innen, VJs, Interaction Designer\*innen, Datenvisualisierer, Performancetechniker\*innen * Plattform zur Erstellung generativer Systeme – visuell, auditiv oder datenbasiert ==== 2. Einsatzbereiche ==== * Echtzeit-Visualisierungen und audiovisuelle Performances * Interaktive Rauminstallationen mit Sensorik, Tracking, Sound oder Projektion * Bühne, Architektur, Licht- und Projektionsmapping * Datenvisualisierung, Informationsräume, Ausstellungsdesign * Experimentelle Interfaces, UI-Prototypen, gestalterische Forschung ==== 3. Technologische Grundlagen ==== * GPU-basiertes Processing mit OpenGL * Echtzeit-Rendering bei konstanter Framerate * Unterstützung zahlreicher Ein- und Ausgabeschnittstellen: * MIDI, OSC, DMX, Audio, Webcam, Kinect, Leap Motion, Arduino, TCP/IP u. a. * Python als integrierte Skriptsprache * Unterstützung von GLSL für Shader-Programmierung ==== 4. Struktur des Programms ==== * Netzwerkbasierter Aufbau mit modularen Operatoren („Nodes“) * Fünf zentrale Operator-Typen: * **TOPs** – Texture Operators (Bild, Video, Shader) * **CHOPs** – Channel Operators (Werte, Animation, Audio) * **SOPs** – Surface Operators (3D-Geometrie) * **DATs** – Data Operators (Tabellen, Texte, Skripte) * **COMPs** – Component Operators (Container, UI, Steuerung) * Kombination der Operatoren zu interaktiven, reaktiven Systemen ==== 5. Bedienkonzepte ==== * Visuelles Arbeiten in Netzwerkansicht (Node-Graph) * Live-Ausgabe direkt im Editor (Viewer) * Timeline, Parameterfenster, Inspector & Debugging * Non-destruktives Arbeiten durch modulare Struktur * Echtzeitkontrolle und Rückkopplung von Daten ==== 6. Gestalterische Prinzipien ==== * Signalflussorientiertes Denken (Dataflow) * Mapping von Daten auf visuelle, auditive oder räumliche Parameter * Arbeiten mit Feedback-Schleifen, Echtzeitmodulation, Randomisierung * Kombination von Kontrolle (Präzision) und Emergenz (Zufall) * Generatives Komponieren in modularen Einheiten