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Idee: Ein Design & Technologie Museum betrieben durch die FH Münster
Ein technologieorientiertes Universitätsmuseum kann für den Technologie-Campus Steinfurt einen strategischen Mehrwert schaffen, indem es Forschung, Lehre und Wissenschaftskommunikation sichtbar miteinander verknüpft. Ein solches Museum fungiert nicht als klassischer Ausstellungsraum, sondern als dynamische Infrastruktur, die technologische Entwicklungen dokumentiert, erklärt und in gesellschaftliche Kontexte einordnet. Es kann historische Perspektiven mit aktuellen Forschungsprojekten verbinden und damit die Besonderheiten des Campus als ingenieurwissenschaftlichen Standort herausarbeiten.
Ein Technologie-Museum auf dem Campus würde eine Plattform für interdisziplinäre Zusammenarbeit bieten: Ingenieurwissenschaften, Informatik, Creative Technologies, Nachhaltigkeitsforschung und Mediengestaltung könnten hier exemplarisch zusammenwirken. Durch modulare Ausstellungen, Laborbereiche und öffentliche Demonstratoren ließe sich zeigen, wie Technologien entstehen, wie sie getestet werden und welche Wirkung sie in realen Anwendungsfeldern entfalten. Gleichzeitig entsteht ein Ort, an dem Studierende in projektorientierten Formaten experimentieren, Prototypen präsentieren und wissenschaftliche Ergebnisse für eine breite Öffentlichkeit aufbereiten können.
Darüber hinaus kann ein solches Museum als Kommunikationsraum dienen, in dem gesellschaftlich relevante technologische Themen adressiert werden: Energie und Mobilität, Digitalisierung, Sensorik, Robotik, Materialforschung, Künstliche Intelligenz oder nachhaltige Produktion. Durch thematische Schwerpunktsetzungen lassen sich regionale, nationale und globale Fragestellungen aufnehmen und in unterschiedliche Vermittlungsformate übersetzen, etwa immersive Installationen, Objektlabore, interaktive Interfaces oder partizipative Ausstellungsbeiträge.
Für den Campus bietet ein Technologie-Museum die Chance, eine langfristige Identität auszubauen: Es stärkt die Sichtbarkeit des Standortes, fördert Kooperationen mit Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Kulturinstitutionen und macht Innovationen nachvollziehbar. Gleichzeitig schafft es einen Raum, in dem unterschiedliche Zielgruppen – von Studierenden und Forschenden bis zu Schulen, Bürgerinnen und Bürgern sowie internationalem Publikum – niedrigschwellig mit Wissenschaft und Technik in Kontakt kommen können.
Der Standort Steinfurt verfügt bereits über eine vielfältige Museumslandschaft: Das Stadtmuseum dokumentiert die lokale Geschichte und urbanen Entwicklungen, der Kreislehrgarten verbindet botanisches Wissen mit Umweltbildung, das Heinrich-Neuy-Bauhaus-Museum vermittelt zentrale Impulse der Moderne und des Designdiskurses, und das Heimathaus Borghorst bewahrt regionale Kultur- und Alltagsgeschichte. Diese Einrichtungen bilden eine solide kulturelle Basis, doch sie adressieren vor allem historische, naturkundliche oder gestalterische Perspektiven. Ein technologieorientiertes Universitätsmuseum könnte diese Landschaft ergänzen, indem es die ingenieurwissenschaftliche, digitale und zukunftsgerichtete Dimension der Region sichtbar macht. Damit entstünde ein neues kulturelles Angebot, das nicht in Konkurrenz zu bestehenden Häusern steht, sondern als fehlender Baustein ein bindendes Element zwischen Wissenschaft, kreativer Praxis und gesellschaftlicher Entwicklung schafft.
Als nächsten Schritt empfiehlt sich die Entwicklung konkreter Beispiele: Welche technologischen Bereiche sollen sichtbar werden? Welche Formate passen zur Infrastruktur des Campus? Welche Sammlungs- oder Demonstrationsobjekte eignen sich als Ausgangspunkt? Solche Fragen bilden die Grundlage, um ein tragfähiges Konzept für ein Technologie-Museum in Steinfurt zu entwickeln und dessen institutionelle Positionierung innerhalb der FH Münster zu definieren.
