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Semesterthema: Sacral Design (WiSe 2025/26)
Sakrale Interfaces oder mediale liturgische Objekte, mediale Kirchenfenster, KI-generierte Ikonografien, virtuelle Begehung heiliger Stätten, interaktive Lichtinstallationen in Kirchenräumen, Soundinstallationen mit liturgischem oder meditativem Charakter…
Im Wintersemester 2025/26 widmet sich das Projektmodul dem Thema Sacral Design. Im Fokus steht die Frage, wie sich Sakralität in einer zunehmend säkularisierten, globalisierten und technologisierten Welt gestaltet, erfahrbar macht – und gestalterisch neu interpretiert werden kann.
3D models based on project Wine is My Religion by Tim Sullivan, Feb. 2023. Published under cc-license.
Ausgangspunkt ist die Auseinandersetzung mit dem Sakralen im Kontext der großen Weltreligionen. Die Studierenden erforschen dabei Rituale, Symbole, Artefakte, Architekturen und Narrative, die das Heilige in unterschiedlichen Kulturen und Glaubenssystemen verkörpern. Welche Objekte, Handlungen oder Räume erzeugen Transzendenz, Gemeinschaft oder spirituelle Orientierung? Wie lässt sich „das Heilige“ kulturell, visuell und medial greifen?
Das Projekt zielt auf eine reflektierte, zeitgenössische Auseinandersetzung mit dem Sakralen. Studierende sind eingeladen, gestalterische Interventionen, spekulative Entwürfe, mediale Objekte oder narrative Installationen zu entwickeln, die Sakralität jenseits des Bekannten verorten: im Alltäglichen, im Digitalen, im Zwischenmenschlichen – oder in der Suche nach Sinn in einer technikdurchdrungenen Welt.
Die Projekte können sowohl kritisch-fragend als auch poetisch-spielerisch sein. Erwartet wird ein hoher Grad an visueller und konzeptioneller Eigenständigkeit sowie eine sorgfältige Recherche- und Reflexionsarbeit im Vorfeld der gestalterischen Umsetzung.
Für den Islam könnte ein Projektbeispiel die Gestaltung eines digitalen Mihrabs sein, der die Gebetsrichtung interaktiv vermittelt. Als zweites Beispiel ließe sich eine mediale Kalligrafie-Installation entwickeln, die Koranverse künstlerisch inszeniert. Ein drittes Beispiel wäre ein interaktiver Sternenhimmel, der islamische astronomische Traditionen aufgreift.
Für das Judentum könnten beispielsweise digitale Torarollen-Projektionen entwickelt werden, die interaktive Lernelemente integrieren. Ein weiteres Projekt wäre ein mediales Kunstwerk, das die symbolische Bedeutung der Menora in einer modernen Form interpretiert. Schließlich könnte man ein interaktives Mosaik entwerfen, das die Vielfalt jüdischer Traditionen widerspiegelt.
Für den Hinduismus könnte man etwa eine interaktive Installation entwerfen, die die vielschichtigen Götterwelten und ihre Symbole erlebbar macht. Ein weiteres Beispiel wäre ein digitales Mandala, das im Raum projiziert und von den Besucherinnen und Besuchern mitgestaltet werden kann. Drittens könnte man eine Klanginstallation entwickeln, die traditionelle Mantren und rituelle Musik auf neuartige Weise erfahrbar macht.
Weitere Beispielprojekte:
- Ticker Cross, Markus Kison, 2007
- Be Light, Markus Kison, 2020
- iRauch – Highway to Heaven, Felix Beck, 2006